Imperiales Bewusstsein

»Russkij Mir« und »Novorossija«: Über russische Mythen und Putins Geschichtspolitik in der Ukraine-Krise

  • Victor Apryshchenko
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Die Annexion der Krim war Teil russischen Sicherheitsdenkens - und der Slogan »Krim, willkommen zu Hause!« wurde mit der Vergangenheit begründet. Zur Geschichtspolitik der Putin-Administration.

Das Verhältnis Russlands zur Ukraine ist stark von historischen Vorstellungen geprägt. Nach wie vor sehen die meisten Russen diese als Teil ihrer Nation an, sodass sich nationaler und imperialer Diskurs vermischen. Die »Geschichtspolitik« der Putin-Administration ist auf die Festigung des Staates gerichtet und soll die eigene Politik gegenüber der Ukraine untermauern.

Anfang November 2014 wurde in einer der größten Ausstellungshallen Moskaus eine neue Geschichtsschau eröffnet. Ihr Titel: »Die Orthodoxe Rus. Meine Geschichte: Die Rurikiden«. Ihre zentralen Aussagen: Die russische Zivilisation ist außergewöhnlich; die orthodoxe Kirche ist die die Nation definierende kulturelle Institution und ein starker, zentralisierter Staat ist notwendig als Schutz gegen äußere und innere Feinde. Der Schwerpunkt der Ausstellung lag auf der mittelalterlichen Geschichte Russlands, die durch die Dynastie der Rurikiden personifiziert wurde. Die Taten...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.