Von der Mafia erobert

Nördlich von Porto besetzt eine Handvoll Menschen ein altes Hotelgelände und rechnet jeden Tag mit der Polizei

  • Ismail Küpeli, Porto
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Kurz nach Beginn der Krise erlebte Portugal eine Welle von Besetzungen. Sie ist lange vorbei, aber nördlich von Porto versuchen derzeit einige Menschen, eine verfallene Hotelanlage zum Leben zu erwecken.

Ein Hinweis aus der portugiesischen Hausbesetzerszene und eine etwas unleserliche Adresse führen nach einer halbstündigen Autofahrt von Porto zu einer der zahlreichen leer stehenden Villen und Anwesen, die sich langsam in Ruinen verwandeln. Wenig spricht dafür, dass hier etwas Ungewöhnliches passiert, aber hinter einer schweren Eisentür trifft man plötzlich auf eine Handvoll Menschen, die das große Gelände in unmittelbarer Nähe zum Flughafen seit Mitte Juni besetzt haben.

Bereits bei der Festlegung, worum es sich bei dem eroberten Objekt überhaupt handelt, zeigen sich die ersten Differenzen zwischen den AktivistInnen. Die Jüngeren sind sich sicher, dass die Villa einem Mafiaboss gehörte, der aus dem Land fliehen musste. Die Älteren haben etwas weniger abenteuerliche Vorstellungen, die der Wahrheit näher kommen dürften: Eine Hotelanlage sei dies gewesen und aufgrund der Wirtschaftskrise sei der Betreiber bankrott gegangen. Inzwisch...


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