Mit Twitter aus der Isolation

In sozialen Medien berichten immer mehr depressive Menschen über ihre Krankheit

  • Matthias Klein
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sie erzählen von Verzweiflung oder fehlender Selbstliebe und schütten ihr Herz aus: Menschen, die an einer Depression leiden, öffnen sich im Internet. Vielen hilft das. Aber es ist auch gefährlich.

Frankfurt am Main. Man müsse ihr nicht sagen, dass sie eine Katastrophe sei, das wisse sie schon selbst. Solche verstörenden Botschaften twittert Elisabeth (Name geändert) manchmal. Oder sie schreibt: Die Stimmen in ihr sagten ihr, dass sie falsch sei. Ihr Akku sei leer. Elisabeth leidet an einer Depression. Online erzählt sie davon, auf Facebook und in einem Tumblr-Blog. Auf Twitter hat sie mehrere tausend Tweets verfasst.

Immer mehr Nutzer berichteten in sozialen Medien über ihre psychische Erkrankung, sagt Christiane Eichenberg, Professorin für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Medien an der Sigmund-Freud-Privat-Universität in Wien. 60 Prozent der Nutzer suchten online auch nach Informationen über Krankheiten: »Das Internet ist inzwischen als Gesundheitsmedium etabliert.« Im November 2014 rückten Berichte über Depressionen im Internet in den Fokus der Öffentlichkeit, als Tausende unter dem Hashtag notjustsad über die Kr...


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