Das Unbehagen am Dauergebrumm

Schlaf als Notwehr: Andreas Spechtl, Mastermind der Popgruppe Ja, Panik, legt ein Soloalbum vor: »Sleep«

Er habe in seinem Leben »nie irgendwelche Freiübungen unternommen, mit Ausnahme von schlafen und ausruhen«, schrieb der US-amerikanische Schriftsteller Mark Twain einmal über sich. Heute hingegen, in unserer 24/7-Leistungsdeppengesellschaft, in der um die möglichst lautstarke sinnlose Dauerbetriebsamkeit ein regelrechter Kult betrieben wird, gilt der Schlaf als vertane Zeit, sinnlos verplempert im Bett, vergeudete Zeit, in der man zahllose hochwichtige Events versäumt und man doch eigentlich wichtigen Mehrwert hätte schaffen können. Schlaf gilt heute, ähnlich wie die sogenannte Mußezeit, an die die Älteren unter uns sich vielleicht noch erinnern, als überschätzt. Heute arbeiten praktisch alle unentwegt an der Aktivierung von bisher unentdeckten Muskeln, an der Stählung des eigenen Körpers, der täglich zu Markte getragen werden und möglichst uneingeschränkt verwertbar sei...


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