Nichts zu lachen

Auf dem Festival »Berlin lacht« soll die Stadt einen fast vergessenen Ausdruck üben

  • Celestine Hassenfratz
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Steinerne Mienen in der Ubahn. Selbst im Sommer. Hat die Stadt das Lachen verlernt? Auf dem Alexanderplatz findet gerade das Straßentheaterfestival »Berlin lacht« statt. Doch kann es Berlin wirklich retten vor trostlosen Mienen?

Hat die Stadt das Lachen verlernt? In der U-Bahn-Station am Hermannplatz sitzt ein Mann mit Sonnenbrille auf einem niedrigen Schemel. Spielt Melancholie aus seiner Klarinette heraus. Spielt mit steinerner Miene. Spielt, während die U8 einfährt. In der Bahn: Ein Mann trägt Khakifarben und den Mund geschlossen. Auch der Dame daneben, dünne, rote Sommerjacke, liegt kein Lächeln im Gesicht. Der ganze Waggon, auf einer Emotionsskala im neutralen bis zum bedenklichen Bereich, vielleicht nicht mienenlos, sicher aber nicht lächelnd.

Es ist Feierabendzeit, der Tag legt die Mundwinkel vieler erst einmal auf Pause, gelacht wird möglicherweise später. Vom Hermannplatz aus geht es nach Mitte zum Alexanderplatz. Hier hängt der Himmel gerade voller bunter Eimer, hier speit einer Feuer, ein Magier lässt Rosen aus Tüchern springen. Hier findet gerade das Straßentheaterfestival »Berlin lacht« statt. Eine Veranstaltung die viel verspricht, in einer ...


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