Nicht mit dem Rücken zum Meer

»Meine Farm in Afrika« von Kerstin Decker - ein Glanzstück biografischer Literatur

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Eine Londoner Novembernacht 1882, der Philosoph Carl Peters im Haus mit seinem toten Onkel. Der Tote plötzlich als Geistererscheinung. So schneidet sich die Halluzination ins Reale. Schnitt, weit weg, nach Italien - zu Nietzsche. Er und Peters, zwei einander unbekannte Männer, aber doch ein gemeinsames Denken (»Bejahung des Willens! Bejahung des Lebens!«) gegen einen gemeinsamen geistigen Widerstand: Schopenhauer. Wieder Schnitt. Berlin. »Frieda von Bülow überprüft ihre Möglichkeiten, sich selbst zu entkommen. Es sind nicht viele. Sie könnte heiraten, sie könnte ihre ganze unmögliche Existenz einfach einem Mann übergeben.« Diese Frau hat »ein vorspringendes Tatmenschen-Kinn. Das Kinn ist eine vollkommene Fehlinformation. Sie besitzt nicht die Hälfte des Willens, den es vortäuscht. Welcher Mann heiratet schon ein solches Kinn?«

Dies Entree als Vorgefühl: »Meine Farm in Afrika. Das Leben der Frieda von Bülow« wird ein jagendes Buch sein. ...


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