Schockierende Zustände

Mediziner und Ehrenamtliche kritisieren Dresdner Zeltlager für Flüchtlinge

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Zustände im Dresdner Zeltlager für Flüchtlinge stoßen auf Kritik bei Medizinern und Migrantenvertretern. Vor allem das sächsische Sozialministerium wird zum Handeln aufgefordert.

Von der Katastrophe im Dresdner Flüchtlingslager erfuhr Gerhard Ehninger zunächst aus der Mail eines Kollegen. Die Verhältnisse seien »wirklich schlimm«, bekam der Professor für Innere Medizin am Uniklinikum Dresden zu lesen. Sie ähnelten denen in Lagern in Jordanien oder der Türkei, zusätzlich aber »stehen dumpfe Typen vor dem Tor und pöbeln Ehrenamtliche an«, schrieb der Mediziner. Ehninger, der im Urlaub war, reiste umgehend nach Dresden zurück und stürzte sich in die Arbeit im Lager. Die Zustände dort entsprächen auch nach zwei Wochen noch »nicht unseren Standards«, sagte er jetzt. Sein Kollege, der Neurologe Kai Loewenbrück, sprach von einer »Situation, die Kriegsverhältnissen ähnelt«.

Die Liste der Kritikpunkte ist lang. Das Lager sei überbelegt, es fehle Schatten, es gebe zu wenige Toiletten und eine unzureichende medizinische Versorgung. Die Mediziner riefen vor allem das Sozialministerium auf, die ärztliche Versorgung der...


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