»In Riga ist leider kein Platz«

In Lettland machen Parteien und rechte Plattformen Front gegen 250 Asylsuchende aus Krisengebieten

  • Toms Ancitis, Riga
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Lettland hat entschieden, 250 Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisengebieten Afrikas und des Nahen Ostens aufzunehmen. Der Beschluss hat für große Aufregung in der Gesellschaft gesorgt.

Kein anderes Thema erregt die lettische Öffentlichkeit zurzeit so sehr wie das der Flüchtlinge. Es beherrscht schon seit Monaten die Schlagzeilen in der Presse, wird im Parlament und in den Regierungssitzungen diskutiert. Proteste werden organisiert. Und das alles obwohl sich in Lettland derzeit so gut wie keine Flüchtlinge aufhalten. Rund 180 Personen haben seit Anfang dieses Jahres Asyl in Lettland beantragt. Im einzigen Flüchtlingslager, was es in Lettland überhaupt gibt - in Mucenieki am Rande der Hauptstadt Riga - leben zurzeit 54 Asylsuchende aus verschiedenen Ländern; nicht viel für ein Land, das so groß wie Bayern ist und knapp zwei Millionen Einwohner hat.

Nun hat die lettische Regierung entschieden, 250 Flüchtlingen aus den Kriegs- und Krisengebieten Afrikas und des Nahen Ostens Asyl zu bieten bzw. sie von Griechenland und Italien zu übernehmen; nicht sofort, sondern ab Herbst, gestreckt über zwei Jahre. Das entspricht e...


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