Krieg und Frieden in Japan

Die Erklärung von Regierungschef Abe zum 70. Jahrestag der Kapitulation wird auch im Ausland mit Spannung erwartet

  • Felix Lill, Tokio
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

»Entschuldigung« und »Aggression«, diese beiden Worte werden wohl fallen. Aber relativierend sollte das Ganze sein. Nur wie genau? »Reue soll erwähnt werden«, berichtete das konservative Blatt »Yomiuri Shimbun«, die größte Tageszeitung Japans. »Abe muss eine weise Entscheidung treffen«, kommentierte die Zeitung »Mainichi Shimbun«. Die liberale »Asahi Shimbun« fordert indirekt: »Gelehrte erwarten von Abe, dass er Japans Kriegsvergehen zugibt.« Ein Land spekuliert seit Monaten. Nachzuvollziehen an den Zeitungsständen von Tokio.

Es steht ja nicht irgendeine Rede an. Zum 70. Jahrestag der japanischen Kapitulation, die am 15. August 1945 den Zweiten Weltkrieg beendete, wird Ministerpräsident Shinzo Abe sein Land offiziell zur eigenen Kriegsvergangenheit positionieren. Und der 61-Jährige steht unter Druck. Seit Jahren ist die Lage in Ostasien angespannt, zum Teil ist auch er dafür verantwortlich, wie man in den Bürotürmen von Tokios Reg...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.