Schnelltransit durch Mazedonien

Die meisten Flüchtlinge bleiben keine zwölf Stunden mehr im Land

  • Thomas Roser, Gevgelija
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ungarn baut Zäune gegen Flüchtlinge, Mazedonien hingegen hat die Grenzen komplett geöffnet und ist sie für die Flüchtlinge zur schnellsten Etappe auf der Balkanroute geworden.

Die Mittagshitze flimmert über den mit Müll übersäten Gleisen in Gevgelija. Der Putz bröckelt von den Wänden des abgetakelten Bahnhofs in der mazedonischen Grenzstadt. In dessen Schatten machen Hunderte erschöpfte Menschen eine Atempause vor der nächsten Etappe auf der sogenannten Balkanroute nach Mitteleuropa.

Wegen des Kriegs in seiner syrischen Heimat hat sich der 25-jährige Shiyar vor zwei Jahren aus Afrin auf den Weg in ein sicheres Leben gemacht: »In meiner Stadt gibt es nichts mehr, kein Leben, kein Brot, nur Waffen.« In der Türkei versagten gierige Arbeitgeber dem Flüchtling den Lohn. Und bei der 1000 Dollar (900 Euro) teuren Überfahrt nach Griechenland kenterte das überfüllte Schlepper-Boot. »Überall ist Mafia, wohin du auch kommst, du musst bezahlen«, seufzt der Englisch-Student ernüchtert.

Doch zumindest an Mazedoniens Grenze zu Griechenland werden die Flüchtlinge nicht mehr von Schleppern geschröpft. Ein schwitzen...


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