Berlin spielt seine eigene Rolle

Der Literaturwissenschaftler Michael Bienert spürte die Schauplätze aus Erich Kästners Büchern auf

Dort im Gewimmel der vorbeihastenden Menschen auf der Weidendammer Brücke in Mitte muss es gewesen sein. Zwischen Nachtschwärmern und sich müde von der Arbeit nach Hause schleppenden Menschen bauten sich die Freunde »Pünktchen und Anton« auf. Schnürsenkel und Streichhölzer boten die Beiden aus Erich Kästners gleichnamigem Buch den Passanten feil - das Mädchen aus reichem Hause und der Junge aus ärmlichen Verhältnissen.

Rund 85 Jahre nach dem Erscheinen des berühmten Kinderromans gehört die Gegend immer noch zu den quirligsten, aufreibendsten Orten Berlins. Ein Schauplatz großer und kleiner Dramen des Alltags. Theaterbesucher strömen zum benachbarten Admiralspalast und ins Berliner Ensemble, in eines der vielen Lokale oder die Shows im Friedrichstadtpalast. Am Bahnhof Friedrichstraße treffen Reisende auf in der Großstadt gestrandete Obdachlose.

In den Geschichten des Schriftstellers Erich Kästner (1899-1974) war die Stadt Berl...


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