Missbrauch eines Begriffs

Plasberg und der Zensur-Vorwurf

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mediendebatten unterliegen im Zeitalter des Internets, das wie kein Medium zuvor alle Sinne des Menschen umwirbt und jeden seiner Instinkte aktiviert, einem ehernen Gesetz: Die Wahrnehmung von Inhalten durch das Publikum ist eng an die Skandalisierung des Themas geknüpft. Heutzutage reicht es nicht mehr aus, ein Thema sachlich zu referieren, kurz gesagt: zu berichten; ein Thema muss mit emotional aufgeladener Symbolik ausgeschmückt werden, um Aufmerksamkeit (und entsprechend viele Zugriffe auf den Artikel im Online-Angebot) zu erzeugen.

Der Hang zur Übertreibung und zum inflationären Gebrauch ist an den Polen des politischen Meinungsspektrums besonders ausgeprägt, also dort, wo der anschwellende Bocksgesang allzu leicht sich in Hybris verwandelt. Beispielhaft dafür ist der Vorwurf der Zensur. Jegliche Zurückweisung des Begehrens nach Veröffentlichung einer bestimmten Meinung durch die Medien wird von den Zurückgewiesenen sogleich ...


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