Heidenau, Sachsen, Deutschland

Nicht nur ein Medienphänomen: Abneigung und Hass gegen Fremde scheinen im Freistaat besonders virulent

  • Hendrik Lasch, Heidenau
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Zwei Nächte lang rebelliert in Heidenau ein wütender Mob gegen die Unterbringung von Flüchtlingen in einem Baumarkt. Und wieder wird gefragt: Warum immer Sachsen?

Wo liegt eigentlich dieses Heidenau? In Sachsen? In Deutschland? Derzeit scheint es Zweifel zu geben. Bei Stanislaw Tillich, dem sächsischen Ministerpräsidenten. Beim deutschen Vizekanzler Sigmar Gabriel. »Das ist nicht unser Sachsen«, hatte Tillich gesagt, nachdem ein aufgeputschter Mob zwei Nächte hintereinander versucht hatte, die Errichtung einer Notunterkunft für Flüchtlinge in der leer stehenden Filiale einer insolventen Baumarktkette im Gewerbegebiet von Heidenau zu verhindern. Und Gabriel, der eigentlich sächsische Firmen hatte besuchen wollen, angesichts der Nachrichten aus dem Elbtal aber kurzerhand seine Pläne änderte und als als erster Bundespolitiker in die Stadt reiste, hob ebenfalls die Hände. »Diese Leute«, sagte er in die Richtung der Protestierer, »haben mit dem anständigen Deutschland nichts zu tun.« Unter Anspielung auf ihre angeblich »nationale« Gesinnung fügte er hinzu, das seien »die undeutschesten Typen, die ich...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.