Freiluft-Poesie mit Weltrekord

Poetry Slam in Hamburg lockt die Massen

  • Britta Schmeis, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mehr als 5000 Zuschauer kommen auf die Hamburger Trabrennbahn zum »Best of Poetry Slam - Open Air« und knacken so einen Weltrekord. Die Poesie ist damit längst ein Massenphänomen.

Poesie war einst etwas für ausgesprochene Schöngeister und hoffnungslose Romantiker, Poetry Slam für geistreiche Wirrköpfe. Doch inzwischen lockt der Dichterwettstreit die Massen - wie am Mittwochabend auf die Hamburger Trabrennbahn. Mehr als 5000 Menschen kamen zu »Best of Poetry Slam - Open Air«. »Damit ist der Weltrekord geknackt«, sagte der ebenso charmante wie galant-arrogante Conférencier Michel Abdollahi wie beiläufig - und ging dann wieder zum wichtigen Teil des Abends über: der Poesie aus dem Alltag, mal gerappt, mal gereimt, mal ganz einfach gesprochen - und häufig politisch, eben Alltag.

»Ich bin müde« lautet etwa das erste Gedicht Jan Phillip Zymny, das er an diesem lauen Sommerabend präsentiert. Und er spricht von den Gedanken, die »ihn nicht schlafen lassen«, vom »Nazi-Pack« und den Flüchtlingen. »Gönnt diesen Menschen doch mal fünf Minuten Ruhe und gönnt ihnen ihre Smartphones«, brüllt er im typischen Stakkato. Das ...


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