Weniger Generäle und ein größeres Heer

Italiens große linke Gewerkschaft CGIL macht sich Sorgen über ihren Mitgliederschwund, noch mehr beunruhigen sie jedoch Pläne der Regierung

Die größte italienische Gewerkschaft steckt in der Krise. Die Regierung Renzi scheint diese Schwächephase nutzen zu wollen, um zentrale Gewerkschaftsrechte einzuschränken.

Italiens Gewerkschaften verlieren Mitglieder. Besonders hart scheint es die größte Arbeitnehmervertretung, die CGIL, zu treffen, die der politischen Linken zuzuordnen ist. Allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres - so schreiben einige große Tageszeitungen - sei ein Schwund von über 700 000 Mitgliedern zu verzeichnen, der alle Einzelverbände betrifft. Die CGIL kritisiert diese Darstellung jedoch und wirft der Presse »Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht« und sogar »Manipulation« vor.

Die CGIL hatte Ende letzten Jahres 5,6 Millionen Mitglieder. Heute sind es 724 000 weniger, was ein Minus von 13 Prozent ausmacht. So schrieb Ende August die italienische Presse. Dieser Schwund betrifft alle Branchen: minus 24 Prozent im Handel, minus 21 im Baugewerbe, minus 20 in der Landwirtschaft und minus 12,5 Prozent bei den Metallern. Der stärkste Schwund (49 Prozent) ist bei der Nidil zu verzeichnen, die die Arbeitnehmer mit so genannte...


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