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Unmittelbar nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel betont hatte, dass die unbürokratische Einreise der Flüchtlinge aus Ungarn eine Ausnahme bleiben müsse, beschloss die Große Koalition, die Ausgaben für die Flüchtlingshilfe um sechs Milliarden Euro anzuheben. Im Kanzleramt, scheint’s, liegt eine Bibel. Jemand muss in der kurzen Zwischenzeit, in der die Ausnahme zur Ausgabe wurde, darin nachgeschlagen haben und auf Jesu Satz gestoßen sein, demzufolge Geben seliger denn Nehmen sei. Keine schlechte Handlungsmaxime - solange sie nicht pauschal angewandt wird. Denn wäre es wirklich seliger, notleidende Menschen aufzugeben, als sie aufzunehmen? Auch sind die deutsche Wirtschaft und der dafür zuständige Fachminister sicherlich gut beraten, weiterhin kräftig zuzunehmen - aber müssen sie das unbedingt auch permanent zugeben? Man könnte leichthin annehmen, wer derart prahlt, sei nichts als ein Angeber. Ein bibelfester, immerhin. mha

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