Das hilfsbereite Budapest

Die Flüchtlingshelfer in der ungarischen Hauptstadt sind zahlreich - und ausschließlich Privatpersonen

  • Thomas Roser, Budapest
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ungarn ist nicht nur Viktor Orban. Seit zwei Wochen erreicht die Flüchtlinge am Budapester Ostbahnhof eine ungekannte Welle der Hilfsbereitschaft privater Initiativen und Helfer.

Mit leerem Magen muss sich niemand auf die Reise machen. Frisch gebrühter Kaffee und von Helfern geschmierte Marmeladenbrote läuten für die verschlafen aus ihren Zelten kriechenden Flüchtlinge auf dem Plateau vor dem Budapester Keleti-Bahnhof die vermutlich letzte Etappe auf ihrem mühsamen Marathon nach West- und Nordeuropa ein.

Ob Zelte, Wasser, Lebensmittel oder Pflaster - alle den Flüchtlingen gereichten Gaben seien von ungarischen Privatpersonen gespendet worden, berichtet an der Essenausgabe der iranische Freiwillige Amin. Zwar gebe es vom Staat »keinerlei Hilfe«. Doch das »schlechte Image«, das Ungarn der harten Flüchtlingspolitik seiner Regierung unter Viktor Orban verdanke, werde seinen Bewohnern »keineswegs gerecht«, sagt der seit zehn Jahren in Budapest lebende Verkaufsleiter. Deren Hilfsbereitschaft sei »unglaublich«.

»Alles was wir hier haben, ist aus Liebe gegeben - von Ungarns Menschen, nicht der Regierung«, ver...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.