Jeder Schulabgänger müsste Pfleger werden

Sozialministerin Diana Golze rechnet den enormen Personalbedarf des Gesundheitswesens vor

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bis 2030 sind als Ersatz für ausscheidende Kollegen und als zusätzliche Kräfte mindestens 150 000 Kranken- und Altenpfleger erforderlich.

Im Bereich der Gesundheits- und Pflegeberufe entsteht demnächst ein solcher Personalbedarf, dass er den größten Teil der brandenburgischen Schulabgänger bis 2030 absaugen könnte. Diese verblüffende Rechnung machte Soziaministerin Diana Golze (LINKE) auf, als sie am Montagabend vor dem brandenburgischen Wirtschaftsforum in Potsdam auftrat.

Golze berief sich auf eine Umfrage in rund 7700 einschlägigen Unternehmen. Der Umfrage zufolge arbeiten in Brandenburg derzeit 132 000 Menschen im Gesundheitswesen und in der Pflegebranche. Weil aber die Gesellschaft aufgrund ausgebliebener Geburten seit der Wende Jahr für Jahr insgesamt älter wird - ältere Menschen sind im Schnitt öfter krank und benötigen häufiger Pflege - sind bis 2030 als Ersatz für ausscheidende Kollegen und als zusätzlichen Kräfte rund 150 000 Neuzugänge erforderlich.

Denen stehen Golze zufolge in diesem Zeitraum rund 300 000 Schulabgänger gegenüber. Deren Zahl ist all...


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