Warten und frieren

Hunderte Flüchtlinge in über 70 Zelten: Besuch im Erstaufnahmelager in Spandau

  • Josephine Schulz
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Platz für bis zu 750 Flüchtlinge ist in der Zeltstadt im Innenhof einer Spandauer Kaserne geschaffen worden. Die Bewohner bezweifeln, dass sie eine Übergangslösung bleibt – wie vom Senat angestrebt.

Oft kommen die Neuen mitten in der Nacht. Mit BVG-Bussen werden sie vom LAGeSo nach Spandau gefahren und dort vor der ehemaligen Kaserne abgesetzt. 120 Flüchtlinge waren es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch und langsam wird es in der Kaserne in der Schmidt-Knobelsdorf-Straße in Spandau eng. Auf dem geteerten Innenhof reihen sich dicht an dicht 75 weiße Zelte, jedes soll Platz für zehn Flüchtlinge bieten. »Wir haben noch etwas mehr als 20 Plätze, weil nicht alle Zelte schon mit zehn Mann besetzt sind. Auch ein bis zwei Zelte sind noch leer«, sagt die Sprecherin des Heimbetreibers Prisod, Susan Hermenau.

Die Zelte wirken beklemmend: Die Feld- und Doppelstockbetten stehen dicht gedrängt, kaum einen halben Meter Platz hat jeder Flüchtling für seine Habseligkeiten, der Boden ist mit Planen ausgelegt, außer einer Lampe und den Schlafstätten gibt es nichts. Zwischen 400 und 450 Menschen leben momentan in der Zeltstadt, so Hermenau. ...


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