Psychotherapeuten forden deutlich mehr Hilfen für Flüchtlinge

Studie: 70 Prozent der Erwachsenen und 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen Zeugen von Gewalt / Jedes fünfte Kind traumatisiert / Psychotherapeutenkammer: Therapieplätze und Dolmetscher fehlen

Rund die Hälfte der in Deutschland lebenden Flüchtlinge leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen - aber nur vier Prozent werden behandelt. Die Psychotherapeutenkammer fordert nun eine Änderung des Asylbewerberleistungsgesetzes.

Die deutschen Psychotherapeuten fordern deutlich mehr Hilfen für traumatisierte Flüchtlinge. Die Hälfte von ihnen sei psychisch krank, erklärte die Bundespsychotherapeutenkammer am Mittwoch in Berlin. Aber nur vier Prozent erhielten derzeit eine psychotherapeutische Behandlung. 40 bis 50 Prozent litten unter posttraumatischen Belastungsstörungen, ebenso viele unter Depressionen. Häufig kämen beide Krankheiten zusammen. Unter den Kindern gilt jedes Fünfte als traumatisiert; das sind 15 mal mehr als unter den in Deutschland geborenen Kindern.

Die Angaben basieren auf Studien über bereits in Deutschland lebende Flüchtlinge. Danach sind 70 Prozent der Erwachsenen und 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen Zeugen von Gewalt geworden. Jeder Vierte musste mitansehen, wie Familienmi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.