Protest ohne Konzerne

Umweltaktivistin Ute Bertrand über Einflussnahme von Firmen auf Bürgerinitiativen und Strategien dagegen

Ute Bertrand ist Journalistin und Sprecherin der Umweltorganisation Robin Wood. Der Verein ist Teil des Organisatorenbündnisses des Kongresses »Wenn Konzerne den Protest managen«, der am Samstag in den Räumen der Berliner Humboldt-Universität stattfinden soll. Über PR-Kampagnen unter dem Deckmantel zivilgesellschaftlichen Protests und von Konzernen gesponserte Bürgerbewegungen sprach mit ihr Jérôme Lombard.

nd: Die Bürgerbewegung »Pro Lausitzer Braunkohle« setzt sich für den Weiterbetrieb von Braunkohlekraftwerken ein. In der strukturschwachen Region hängen viele Jobs vom Bergbau ab, Anwohner fürchten um ihre Existenz. Ist die Initiative eine PR-Aktion der Braunkohleindustrie, getarnt als zivilgesellschaftliches Engagement, wie Sie es schreiben?
Bertrand: Es ist legitim, wenn sich Betroffene für Ihre Belange einsetzen. Wir problematisieren, wenn Unternehmen Bürgerbewegungen erzeugen oder simulieren. Es ist schwierig, genau zu recherchieren, wer hinter solchen Initiativen steckt. In diesem Fall sind verschiedene Unternehmen, etwa Vattenfall, direkte Partner. Im Rheinland gibt es eine ähnlich argumentierende und auftretende Initiative, die von RWE unterstützt wird. Es ist aber schwer zu beweisen, welcher Akteur wie viel Einfluss ausübt und woher Spenden kommen. Es geht uns auch nicht darum, Initiativen als »die Bösen« darzustellen. Durch u...


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