Phantomschmerz am Rhein

Mainz - eine geteilte Stadt? Die Abgabe von Vororten an Hessen ist noch immer ein Thema

Vor 70 Jahren musste Mainz seine Stadtteile rechts des Rheins an Hessen abgeben. In diesen Quartieren gibt es laut Umfragen nach wie vor großes Interesse, zu Mainz zu gehören - und nicht zu Wiesbaden.

Mainz. In Deutschland wird am 3. Oktober der Tag der Einheit begangen. Mit Blick auf dieses Datum erinnern in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt manche daran, dass Mainz vor 70 Jahren seine Stadtteile rechts des Rheins an Hessen abgeben musste. Denn nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die rechtsrheinischen Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim (genannt AKK) ebenso wie Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg (BGG) zur amerikanischen Zone. Die AKK-Orte gehören heute zur hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.

»Die Teilung der Stadt ist nach wie vor eine offene historische Wunde«, sagt der Historiker Eike-Christian Kersten, der vor vier Jahren seine Dissertation über »Mainz - die geteilte Stadt« vorgelegt hat. Die mehr als 2000 Jahre alte Stadt hat sich allerdings wohl damit abgefunden, ihre an Wiesbaden verlorenen Vororte auf der rechten Rheinseite auf absehbare Zeit nicht mehr zurückzubekommen.Der Mainzer Oberbürgermeister M...


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