»Mit voller Kriegsbeladung«

Der Pazifist und Grünen-Politiker Roland Vogt über Protest am Luftwaffenstandort Kalkar

Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete, Friedens- und Anti-AKW-Aktivist Roland Vogt ist am 3. Oktober neben Sahra Wagenknecht (LINKE) Hauptredner bei den Protesten gegen Bundeswehr- und NATO-Einrichtungen in und um Kalkar. Marcus Meier sprach mit dem 74-jährigen Pazifisten, der in den 90er Jahren in Brandenburg für Rüstungskonversion verantwortlich war.

nd: Herr Vogt, sie demonstrieren nicht zum ersten mal in Kalkar. Im Oktober 1977 waren Sie Mitorganisator einer Großdemonstration gegen den Schnellen Brüter, die vom NRW-Innenminister Hirsch als »Schlacht von Kalkar« angekündigt wurde.
Vogt: Ich erinnere mich.

Sie hatten eine Einheitsfront von SPD, CDU und FDP und Gewerkschaften gegen sich. Der Polizeieinsatz war der bis dahin größte in der Geschichte der Bundesrepublik. Doch 40.000 bis 60.000 Menschen zogen mit, das AKW ging nie ans Netz und ist heute ein Freizeitpark. So gut läuft es nicht immer, oder?
Insgesamt habe wir den Widerstand wir an verschiedenen Atom-Standorten so gut durchgehalten, dass letztlich der Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen werden konnte. Ohne solche intensiven regionalen Aktivitäten wie in Kalkar, oder auch in Wyhl, wo massive Proteste den Weiterbau eines AKW stoppten, oder auch im Wendland wären die Grundlagen für den Atom-Ausstieg nicht geschaff...


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