Die Seriensieger sind entzaubert

Die erneute Finalniederlage bei einer EM rüttelt am Selbstverständnis der deutschen Tischtennisspieler

  • Dietmar Kramer, Jekaterinburg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Erst Portugal, jetzt Österreich: Mit der zweiten Endspielpleite bei einer EM haben die DTTB-Männer ihre Vormachtstellung verloren. Bis zu den Olympischen Spielen in Rio sollen die Probleme gelöst sein.

Für Dimitri Owtscharow fühlt sich Silber wie Blech an: Die zweite Niederlage der deutschen Tischtennisspieler in einem EM-Finale nacheinander durch das 2:3 in Jekaterinburg gegen den Erzrivalen Österreich rüttelt am Selbstverständnis der WM-Zweiten als Nummer eins auf dem Kontinent.

Allein auf den Ausfall des Weltranglistensiebten Timo Boll (Knieoperation) ist die ernüchternde Niederlage aber nicht zurückzuführen. Schließlich hatte die Mannschaft von Bundestrainer Jörg Roßkopf sich auch mit Boll und dem allerdings angeschlagenen Spitzenmann Owtscharow schon bei der EM 2014 in Portugal im Endspiel den Gastgebern beugen müssen. »Wir müssen uns von dem ohnehin viel zu plakativen Begriff der ›Chinesen Europas‹ lösen. Wir sind angreifbar geworden«, konstatierte Richard Prause, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Eine Zäsur sieht er gleichwohl noch nicht gekommen: »Dima und Ti...


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