Die Axt im Hause

»Die Kassette« von Carl Sternheim am Deutschen Schauspielhaus Hamburg

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Herbert Fritsch inszeniert am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg »Die Kassette« von Carl Sternheim - und schuf auch das Bühnenbild. Neben einer gewissen Betulichkeit gibt es jedoch auch bestechend komische Momente.

Der Herbert-Fritsch-Furor jagt Schauspieler aufs Schlachtfeld, das ein Schlag-auf-Schlag-Feld ist. Wo Sinn aufblüht, da saust die Non-Sense wie eine Guillotine - kein Kopf hat hier Zeit und Gelegenheit, lastig zu werden. Das singt und jauchzt und rennt und fällt und kriecht und gebärdet sich - es ist ein drall- und dampfdreister Streichelzoo: Der Affe hat Zucker, die Sau darf raus, alle Vögel sind schräg, keine Kuh will hier vom Eis. Monty Python trifft Heidi Kabel, Dick und Doof mischen das Millowitsch-Theater auf, und der Schwank schwankt nicht nur, er dreht sich wie ein Brummkreisel. Der aber gewiss keine Peitsche braucht - Spiellust ist der größere Treibstoff.

Nun inszenierte Fritsch - der auch sein eigener Bühnenbildner ist - am Deutschen Schauspielhaus Hamburg »Die Kassette« von Carl Sternheim. »Szenen aus dem bürgerlichen Heldenleben«. 1911 geschrieben. Der Oberlehrer Krull mit guten Erbschaftsaussichten. Geld ist mehr wert...


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