Härte setzte sich in Brüssel durch

EU-Gipfel weist Merkel in die Schranken und verschiebt Bewältigung des Flüchtlingszustroms in die Türkei

  • Kay Wagner, Brüssel
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im Ringen um einen permanenten Mechanismus zur Umverteilung von Flüchtlingen in der EU hat sich Bundeskanzlerin Merkel nicht durchsetzen können. Eine Einigung gab es jedoch mit der Türkei.

Angela Merkel ratlos in Europa: Diese ungewöhnliche Nachricht konnten Journalisten am frühen Freitagmorgen aus Brüssel in die Welt schicken. Da saß die Bundeskanzlerin kurz nach 1 Uhr im Pressesaal EU-Ratsgebäudes und fasste in gut 20 Minuten zusammen, wie sie die vergangenen Stunden des gerade zu Ende gegangenen Treffens der 28 EU-Staats- und Regierungschefs erlebt hatte. Harte Gegenwehr hatte sie aus den Reihen einiger osteuropäischer Länder erfahren. Es ging erneut um die Frage der Quote zur Verteilung der Flüchtlinge: Soll festgelegt werden, wie viele Asylsuchende jeder EU-Mitgliedsstaat verbindlich aufzunehmen hat? Merkels Vorstoß in diese Richtung scheiterte.

»Einige haben versucht, einen dauerhaften Quotenmechanismus in die Gipfelbeschlüsse mit reinzuschreiben. Es ist aber gelungen, das zu blockieren«, fasste der slowakischer Premierminister Robert Fico zusammen. Er sowie seine Kollegen aus Tschechien und Ungarn waren die t...


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