Zurück zur Industrie

Der Soziologe und Journalist Daniel Behruzi betrachtet in seinem Buch »Wettbewerbspakte und linke Betriebsratsopposition«

Ver.di kämpft und kämpft, in der Industrie herrscht weitgehend Ruhe. Die Verschiebung sozialer Konflikte in den Dienstleistungssektor scheint der These der »postindustriellen Gesellschaft« recht zu geben.

Seit mehr als einem Jahrzehnt hat die größte Einzelgewerkschaft Deutschlands, die IG Metall, nicht mehr zu einem flächendeckenden Erzwingungsstreik mobilisiert. Diesen Entwicklungen zum Trotz beschäftigt sich Daniel Behruzi - Schüler des Jenaer Soziologen Klaus Dörre - in seinem Ende September erschienenen Buch mit dem »klassischen Segment der Industriesoziologie«, den Belegschaften der Großindustrie. Seinen Fokus begründet er damit, dass »der Industrie in Bezug auf die Klassenverhältnisse aufgrund ihrer ökonomischen Rolle und ihrer Großbetriebsstruktur auch in Zukunft eine wichtige Rolle zukommt«.

Die von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di dominierte Streikwelle 2015 und Chancen der gewerkschaftlichen Erneuerung werden derzeit unter Linken munter diskutiert. Das ist gut, es drohen jedoch, die nicht kämpfenden Bereiche aus dem Blickfeld zu geraten. So gesehen kommt das Buch zur richtigen Zeit.

Gegenstand sind die in der A...


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