Unheimliche Nachbarschaften

Gustav Metzgers partizipatorische Kritik der Massenmedien ist im Neuen Berliner Kunstverein zu sehen

Gustav Metzgers Projekt »Mass Media« in der Berliner NBK ist eine kollektive Sortiermaschine - und sorgt für unheimliche Nachbarschaften. Der in England lebende Künstler und Holocaustüberlebende kritisiert so die Massenmedien.

Gustav Metzger, Künstler und Holocaust-Überlebender, gibt mit seinem partizipativen Großprojekt »Mass Media - Today and Yesterday« Teilnehmern die Gelegenheit, sich selbst eine Nachrichtenwelt zu gestalten, und fordert ihnen ab, die Gestaltungen der anderen auszuhalten. Ein subtiles Projekt mit Tiefenwirkung.

Medien formen die Beschaffenheit der Welt. Nur was geschrieben, gefilmt, aufgenommen und weitervertrieben wird, findet Aufnahme in den Wahrnehmungsapparat und wird in diesem Prozess zu Realität - günstigstenfalls zu von mehreren Personen geteilter Realität. Der Künstler Gustav Metzger will diesen Prozess mit eigenen Händen formen. Dazu hat er den Showroom des Neuen Berliner Kunstberliner Kunstvereins im 1. Stock mit einem riesigen Paket Zeitungen gefüllt. Elf mal sechs in der Mitte zusammengefaltete Zeitungen ergeben die Grundfläche, bis zu etwa einem Meter Höhe sind sie gestapelt. Das ergibt Tausende von Druckwerken. Sie sin...


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