Aus dem Schlauchboot in Elendslager

  • Katja Herzberg
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Flüchtlinge leiden nicht nur unter der gefährlichen Überfahrt nach Europa. Ihre Unterbringung in Italien ist mangelhaft. Daran wird die Einrichtung von »Hotspots« nichts ändern.

Die Überquerung des Mittelmeers von Nordafrika nach Europa ist der gefährlichste Fluchtweg überhaupt. Das ist nicht erst seit dem bislang schwersten Unglück eines Flüchtlingsbootes im April klar. Ungefähr 700 Menschen - genau weiß dies niemand, auch weil das Wrack bislang nicht geborgen ist - starben damals bei dem Versuch, europäischen Boden zu erreichen. Zunächst wurden 118 Leichen gefunden. Jetzt sollen das Schiff und die weiteren Toten aus 370 Metern Tiefe geholt werden. Laut italienischen Behörden ist ein privates Unternehmen mit dieser »zweiten Phase« der Arbeiten beauftragt worden. »Die Aktion sollte innerhalb von 120 Tagen abgeschlossen sein, wenn das Wetter es zulässt«, sagte der zuständige Präfekt im Innenministerium, Vincenzo Piscitelli, der Deutschen Presse-Agentur vor wenigen Tagen. Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi hatte bereits kurz nach dem Unglück erklärt, das Wrack und die Leichen bergen zu wollen, um der ganzen...


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