UNTEN LINKS
Schön war die Zeit, als man sich die Zukunft noch in den hellsten Farben ausmalen konnte. Heute, da sie so grau und verstellt ist, dass kein Pinselhaar mehr hineinpasst, verlegen sich immer mehr Menschen auf Mandalas, Unterwasserpflanzen oder Fabeltiere. Eng sind die Räume zwischen den streng vorgegebenen Linien und Bögen auf den Seiten der sogenannten »kreativen Arbeitsbücher für Erwachsene«, an denen in diesem Herbst keiner vorbeikommt, der seinen Fuß in eine Buchhandlung oder seinen Finger in einen App-Store setzt. Gestresst von der neuen, angeblich antistresstherapeutischen Marotte ihrer Mütter und Väter, Omas und Opas lugen Kinder über die Ränder ihrer Tablets und Smartphones und wünschen, sie könnten die infantilen Alten zum Ausmalen wenigstens in die Seniorentagesstätte bringen. Aber das Angebot lässt zu wünschen übrig und das Gesetz, das den Anspruch auf einen Betreuungsplatz garantiert, steckt noch in der Entwurfsphase. mha
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