Es gilt das gemeinte Wort

Schriftsteller Akif Pirinçci setzt nach seinem »KZ-Satz« Unterlassungserklärungen gegen Medien durch

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Eine seit Jahren beliebte Taktik von Fremdenfeinden besteht darin, sich als politisch Verfemte zu bezeichnen und sich mit verfolgten Juden und Antifaschisten der NS-Zeit auf eine Stufe zu stellen. Eine politische Hetzrede in diesem Sinne ist dann gelungen, wenn ihr Redner diese Verdrehung so geschickt zwischen den Sätzen versteckt, dass seine Gegner sie missverstehen.

Akif Pirinçci ist so eine Rede gelungen. Auf der Pegida-Demonstration am 19. Oktober sprach der Schriftsteller vor den Zuhörern zwei Sätze aus, die seitdem die Öffentlichkeit - und seit Kurzem auch die Justiz - beschäftigen: »Es gäbe natürlich andere Alternativen. Aber die KZ sind ja leider derzeit außer Betrieb.«

Davor hatte Pirinçci Flüchtlinge als »Invasoren« bezeichnet und fremdenfreundliche Politiker kritisiert. Das musste geradezu den Reflex provozieren, Pirinçci wünschte sich KZ für eben jene Politiker und Asylbewerber zurück. Eine Vielzahl von Medien hab...


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