Wolkenbruch nach dem Erdrutschsieg

Myanmar hat gewählt und der Partei von Aung San Suu Kyi wohl einen grandiosen Sieg beschert

  • Michael Lenz, Yangon
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Viele haben es ersehnt, manche befürchtet: Aung San Suu Kyi ist die große Siegerin der Wahl in Myanmar. Zum zweiten Mal in ihrem Politikerleben.

Schon die Wahl von 1990 nach dem blutigen Massaker an Gegnern der Militärjunta im August 1988 hatten Aung San Suu Kyi und ihre Nationale Liga für Demokratie (NLD) haushoch gewonnen. Die Wahlbeteiligung in Myanmar lag damals bei 80 Prozent.

Ein Vierteljahrhundert später aber deutet alles darauf hin, dass sich der zweite Teil der Geschichte von damals - die Annullierung der Wahl, die massenhafte Verhaftung von Oppositionspolitikern, das jahrelange Einsperren von Aung San Suu Kyi in ihrem Haus am See durch das Militär - nicht wiederholen wird. Die Armee und ihre Partei USDP haben vor und jetzt nach der Wahl versichert, jedes Ergebnis zu akzeptieren.

Während Tausende NLD-Anhänger vor der Parteizentrale schon den Wahlsieg bejubeln, gibt sich Aung San Suu Kyi noch zurückhaltend. »Das Ergebnis ist noch nicht offiziell bestätigt«, ruft sie am Tag nach dem Votum vom Balkon der Parteizentrale ihren überglücklichen Fans zu. »Wir werden es erst in e...


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