»Das ist fast eine Obsession«

Michael Souvignier, Produzent des RTL-Dramas »Starfighter«, über seine Leidenschaft, reale Ereignisse zu fiktionalisieren

Seit fast 20 Jahren versorgt Michael Souvigniers Dokumentarfilmschmiede »Zeitsprung« das Fernsehen auch mit vielfach preisgekrönten Historienevents wie »Wunder von Lengede« oder »Contergan«. Jan Freitag sprach mit dem Essener Produzenten, Jahrgang 1958, über appellative Filme, den frühen Tod seiner Frau und darüber, wie er mit dem Blockbuster »Starfighter« (Donnerstag, 20.15 Uhr, RTL) seinen Hass auf Franz Josef Strauß aufarbeitet.

Herr Souvignier, heute ein verfremdeter Heiratsschwindler, der einst BMW-Erbin Susanne Klatten betrogen hat, morgen die Absturzserie der Starfighter als Eventmovie – wie groß ist Ihr Hang, reale Ereignisse zu verfilmen?
Das ist fast eine Obsession! Ich komme aus dem Journalismus und habe zuvor zehn Jahre Dokus und Reportagen gemacht; historische Fälle geben mir seither die Möglichkeit, Missstände unterhaltsam aufzuarbeiten und damit eine Marke zu schaffen: faktenbasierte Fiktion mit anschließender Doku, die wir stets selbst produzieren. Das ist eine Zeitsprung-Nische, deren umfassende Recherchen große Budgets rechtfertigen.

Ihre Filme haben also keinen rein unterhaltenden, sondern appellativen Charakter?
Absolut. Nehmen Sie »Starfighter« – was hab ich Franz Josef Strauß als kleiner Revolutionär während der Schulzeit gehasst, und jetzt kann ich seine Schweinereien mit einem Film aufbereiten. Das Faszinierende daran ist, dass er w...


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