Spekulanten ins Licht der Öffentlichkeit zerren

500 Anwohner zogen mit einem Laternenumzug durch Kreuzberg, um Orte der Verdrängung sichtbar zu machen

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Kreuzberger Anwohnerinitiative Bizim Kiez setzt sich mit Lampions und Aufklärung gegen Gentrifizierung im Viertel zur Wehr.

Laternenumzüge anlässlich des Martinstages am 11.November sind nichts Ungewöhnliches. Doch die Kreuzberger Anwohnerinitiative Bizim Kiez verlieh diesem alten Brauch am Mittwochabend einen ganz besonderen Charakter. Unter dem Motto »Investoren heimleuchten« zogen rund 500 Menschen, darunter auch viele Kinder, mit Laternen durch den Wrangel-Kiez. Das Viertel ist seit vielen Jahren ein Tummelplatz für Immobilienspekulanten, viele Mieter und kleine Gewerbetreibende sind von Verdrängung durch Kündigungen und Luxusmodernisierungen bedroht.

Vier exemplarische Beispiele für diese Entwicklung wurden für den Umzug ausgewählt. Das Mietshaus Wrangelstraße 66 wurde im Juni von einer in Luxemburg ansässigen Kapitalgesellschaft erworben, die postwendend ankündigte, die einzelnen Wohnungen verkaufen zu wollen. Da sich das Haus in einem so genannten Milieuschutzgebiet befindet, hat der Bezirk die Möglichkeit, den Verkauf der Wohnungen an private Investo...


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