Beim Immelborner Akten-Skandal sahen viele über Jahre zu

Thüringer Untersuchungsausschuss hörte erste Zeugen an - Insolvenzverwalter will schon 2009/10 Staatsarchiv und Gemeinde informiert haben

Im thüringischen Immelborn fand man 2013 in einem Lager Hunderttausende ungesicherte Akten. Im Immelborn-Untersuchungsausschuss wurde nun klar: Viele wussten seit Jahren genau Bescheid.

Erfurt. Bei der ersten Zeugenvernehmung vor dem Immelborn-Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtages ist deutlich geworden, dass viel mehr Menschen und Institutionen vom Aktenlager in der gleichnamigen Gemeinde im Wartburgkreis wussten als bislang angenommen - und zwar schon bevor der Landesdatenschutzbeauftragte Lutz Hasse sich 2013 mit dem Fall befasste. »Man kann zumindest nicht sagen: Es wusste keiner«, sagte die Ausschussvorsitzende, Madeleine Henfling (Grüne) am Montag in Erfurt.

In Immelborn waren im Sommer 2013 in einem verfallenden Gebäude nach letzten Schätzungen etwa 400 000 ungesicherte Akten mit sensiblen Daten gefunden worden. Die Akten stammten unter anderem von Ärzten, Anwälten und Insolvenzverwaltern.

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