Frankreichs Eskalationslogik

Nach den Anschlägen von Paris überbieten sich die Experten in »hirntoter Machoattitüde«, meint Malte Daniljuk

  • Malte Daniljuk
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Reaktionen sind so naheliegend wie vorhersehbar. Immer wenn die westlichen Länder von Terroranschlägen getroffen werden, diskutieren ihre Politiker militärische und sicherheitspolitische Konsequenzen. Dass die Anschläge in Paris ein Ausdruck von Problemen sind, die besser heute als morgen politisch gelöst werden müssen, tritt dabei in den Hintergrund.

Den drastischsten Ausfall erlaubte sich erwartungsgemäß die französische Politik. Der sozialistische Präsident Francois Hollande traf sich zunächst mit seinem konservativen Amtsvorgänger Nicolas Sarkozy und der wichtigsten Oppositionsführerin, der Front National-Chefin Marie Le Pen. Das Ergebnis dieser großen Koalition ist eine Kriegserklärung an ein Land, in dem Frankreich ohnehin seit mehr als einem Jahr einen bisher unerklärten Krieg führt. Erst in der vergangenen Woche hatten französische Flugzeuge eine syrische Öl- und Gasanlage zerstört. In der Nacht zu Montag bombardierten...


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