Im Bus übern Gottesacker

Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg geht vieles, nur Zelten, Skaten und Angeln sind tabu. Von Ulli Traub

Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg gilt als der größte Parkfriedhof der Welt: knapp 400 Hektar groß, was etwa 550 Fußballfeldern entspricht, über 235 000 Grabstätten, 700 Schöpfbrunnen, 2800 Bänke. Darüber hinaus hat er etwas, mit dem man auf Friedhöfen wohl gar nicht rechnet - zwei Buslinien mit 23 Haltestellen und ein 17 Kilometer langes Straßennetz, auf dem die Straßenverkehrsordnung gilt. Mehr als 30 km/h allerdings dürfen auch die Busse nicht fahren. Besuchern, die nur ganz »normale« Friedhöfe kennen, dürften anfangs auch die Verbotsschilder am Eingang etwas merkwürdig vorkommen, auf denen mitgeteilt wird, dass hier Zelten genauso wenig erwünscht ist wie Inline-Skaten oder Angeln.

Bis heute prägt der Leitgedanke des Planers und späteren Friedhofdirektors Wilhelm Cordes (1840-1917) die Anlage. »Ein moderner Friedhof soll nicht eine Stätte der Toten und der Verwesung sein. Freundlich und lieblich soll alles dem Betrachter entge...


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