Im Mimenfeld

Erregte Debatte im Deutschen Theater Berlin über »Einheit«, Michael Eberths Theatertagebücher

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Das Ende der deutschen Teilung. Und schon begann man, gegeneinander auszuteilen. Man kam sich näher, und es schien, auch nur wieder auf Schussweite. »Einheit« heißen die Tagebücher des renommierten Theatermannes Michael Eberth, der von 1991 bis 1996 Chefdramaturg des Deutschen Theaters Berlin war. Ein Freund des Intendanten Thomas Langhoff. Sein westlicher Quälgeist. Und Eberths Qual, weil sein eigener Geist an Langhoffs Ausgleichsgemüt abprallt. Diese Tagebücher sind das Zeugnis einer tiefen Krise. Ein blütezeitverwöhntes Theater auf dem Weg in eine neue Zeit. Schwankender Boden, darüber der Himmel aus Mythos und Meisterschaft. Was stürzt eher ein? Der Mann aus dem Westen gibt Bericht. Ehrlich, entfesselt geradezu, abwertend, abgründig selbstverliebt, rücksichtslos. Schläge, Scham, Schuldsprüche. Der verzweifelte Verkünder, ständig am Rande der Kündigung. Am Montag fand im Deutschen Theater eine Lesung des Buches statt, Thomas Irmer m...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.