»Beethoven hätte mitgesungen«

Polizei zeigt Mainzer Staatstheater wegen Störung einer AfD-Kundgebung an

  • Hans-Gerd Öffinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Mit ihrem unüberhörbaren musikalischen Protest mit Hilfe eines Beethoven Liedes gegen eine AfD-Veranstaltung haben Beschäftigte des Mainzer Staatstheaters eine Strafanzeige durch die Polizei auf sich gezogen.

Die Protestaktionen von über 1200 Menschen gegen eine Veranstaltung der Rechtspartei AfD mit knapp 300 angereisten Teilnehmern am Sonnabend in Mainz sollen doch noch ein juristisches Nachspiel haben. Weil etwa 100 Beschäftigte des Mainzer Staatstheaters wiederholt das als Europahymne bekannte Beethoven-Lied »Ode an die Freude« sangen und die Lautsprecherübertragung bei der AfD-Kundgebung auf dem anliegenden Gutenbergplatz sehr gut zu hören war, stellt das Mainzer Polizeipräsidium nun Strafanzeige wegen Störung einer genehmigten Versammlung.

Diese Ankündigung durch Polizeisprecherin Heidi Nägel hat in Mainz Verwunderung und Kopfschütteln ausgelöst. Schließlich hatte der offizielle Polizeibericht kurz nach Veranstaltungsende noch »Business as usual« signalisiert. »AfD-Versammlung und Gegendemonstrationen ohne besondere Vorkommnisse beendet«, heißt es darin. Die Polizei müsse jedo...


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