Straathof unterliegt vor Gericht
Schweinezüchter muss in seinen Tierställen im Jerichower Land mehr Platz schaffen
Magdeburg. Der umstrittene Schweinezüchter Adrianus Straathof hat vor Gericht eine Niederlage erlitten. Eine Anordnung des Landkreises Jerichower Land in Sachsen-Anhalt, wonach den Schweinen mehr Platz zur Verfügung gestellt werden müsse, sei rechtmäßig, teilte das Oberverwaltungsgericht Magdeburg am Mittwoch mit. Die Klage eines Betriebs, der zu Straathofs Unternehmensgruppe gehört, gegen diese Anordnung wurde am Dienstag in zweiter Instanz zurückgewiesen.
Die Tierärzte des Landkreises hatten die Enge der sogenannten Kastenstände moniert, in denen die Schweine untergebracht waren. Sie beriefen sich dabei auf eine Vorschrift in der Nutztierhaltungsverordnung, wonach die Tiere genug Platz brauchen, um sich ungehindert hinlegen und Kopf und Beine ausstrecken zu können. Das Gericht teilte diese Auffassung. Eine konkrete Mindestbreite müsse jedoch nicht vorgeschrieben werden.
Landesagrarminister Hermann Onko Aeikens begrüßte den Richterspruch und sprach von einer bundesweit wegweisenden Entscheidung. »Das Urteil bestätigt mich in meiner Auffassung, dass in der Tierhaltung an der Berücksichtigung des Tierwohls kein Weg vorbei führt«, sagte er.
Straathof ist einer der größten Schweinezüchter Europas. In den fünf ostdeutschen Bundesländern und in Bayern gibt es insgesamt 18 Betriebsstätten. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.