Hinter der Grenze liegt auch der Abschiebeknast

Nach anfänglichem Chaos beim Grenzübertritt haben sich Österreich und Deutschland organisiert. Doch mit dem Winter wartet die nächste Herausforderung.

Es ist Sonntagmorgen in Salzburg. Ein ungewöhnlich warmer Tag für November. Das Stadtzentrum ist voll mit Touristen. In den Cafés riecht es nach Latte Macchiato, die Kellner servieren die Kuchen. Es herrscht eine unbeschwerte und fröhliche Stimmung.

Nur einige Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, in der Münchener Bundesstraße 54, ist das Wetter nicht weniger gut, doch die Atmosphäre komplett anders. Die Gesichter sind erschöpft, die Gespräche laut und nervös. In den Räumen ist die Luft stickig. Die rund 1500 Leute, die sich dort aufhalten, haben eine mehrwöchige Reise hinter sich. An diesem Ort, auf dem Gelände einer ehemaligen Autobahnmeisterei in Salzburg, befindet sich die Salzburger Hauptunterkunft für die Geflüchteten, die weiter nach Deutschland reisen. Genauer gesagt, laut der Terminologie der österreichischen Behörden - ist es ein »Transitquartier« für »Transitflüchtlinge«. In jedem Zelt in der alten Autobahnmeisterei steh...


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