Russischer Slalom und mehr

In den Sophiensaelen zeigt das »Nordwind«-Festival Performances aus Skandinavien und Island

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Als Ricarda Ciontos 2006 das Festival »Nordwind« gründete, konnte sie nicht ahnen, wie sich die politischen Verhältnisse zuspitzen würden. Für die sechste Ausgabe hat sie deshalb den Rahmen weiter gesteckt. Erstmals richtet sich der Blick, der anfangs der Kunst der nordeuropäischen und baltischen Länder gegolten hatte, auch auf Russland, das zu den angrenzenden Staaten aus historischen Gründen in konfliktreichem Widerpart steht. Willkürliche Grenzziehungen infolge Niederlage oder Sieg schlugen Gebietsteile mal dem einen, mal dem anderen Land zu. Nach dem Zerfall des Sowjetimperiums blieb das russische Kernland umgeben von neuen alten Ländern, die sich zunehmend dem Westen zuwandten, was Russland als Bedrohung empfand und mit gesteigertem Patriotismus beantwortete. Auch der Westen mit der nimmermüden Propagierung des Feindbilds Russland trägt daran Mitschuld.

In Russland selbst polarisiert sich die Gesellschaft neben der immensen K...


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