Lateinamerikas Integration stockt

Alberto Acosta über Freihandel, Rohstoffexporte und strukturelle Armut auf dem Kontinent

Herr Acosta, das »Nein« zur Gesamtamerikanischen Freihandelszone (ALCA) hat sich jüngst zum zehnten Mal gejährt. Ist das ein Anlass zum Feiern?

Ja, es war ein großer Triumph für Lateinamerika, ALCA zu stoppen. Die Gesamtamerikanische Freihandelszone hätte für Lateinamerika eine wirtschaftlich unerbittliche Annexion an die Interessen Washingtons bedeutet. Das dürfen wir, bei allem was dann kam, nicht vergessen. Allerdings wäre die richtige und logische Konsequenz die Schaffung einer soliden regionalen Integration gewesen, die zu einer anderen Form der Beziehungen der lateinamerikanischen Länder und Gesellschaften untereinander geführt hätte. Auf der Basis einer neuen Form der Integration hätten wir uns mit dem Weltmarkt und mit der weltweiten Kultur verbinden können. Doch da haben wir versagt.

In welche Richtung ging Lateinamerika stattdessen?

Es wurden neue Institutionen geschaffen. Ich denke da an UNASUR, die südamerikanische Staatengeme...


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