»Die gucken in meine Küche«

Düsseldorferin fühlt sich von Behörde beobachtet

  • Frank Christiansen, Düsseldorf
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

»Ich möchte nicht ständig auf so ein Big-Brother-Glasauge schauen. Das verstehe ich«, sagt Amtsrichter Stefan Ortmann. Vor ihm sitzt eine 48-jährige Klägerin. Seit das nordrhein-westfälische Innenministerium umgezogen ist, fühlt sie sich beobachtet. Mit mehr als 130 Überwachungskameras wird das Ministerium in der Innenstadt von Düsseldorf geschützt. »Da hängen sechs bis sieben Kameras vor meinem Fenster. Ich fühle mich in meinem Privatleben beeinträchtigt. Das ist wie auf dem Präsentierteller«, sagt die Frau.

Die Wohnung der Klägerin grenzt wie das Ministerium an einen gemeinsamen Innenhof. Früher war in dem Gebäude die Bankzentrale der WestLB. Doch mit dem neuen Mieter, der obersten Sicherheitsbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen, wurden die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal deutlich verschärft.

»Die gucken in meine Küche. Man kann alles von mir mitbekommen. Wie würden Sie sich fühlen?«, fragt sie. Durch die Präsenz der Kamera sei sie ...


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