Antifaschistische Schnitzeljagd in Lichtenberg

Initiative will mittels »Geocashing« junge Leute für Stadtteilgeschichte begeistern und bietet acht Rundgänge an

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Lokalgeschichte kann manchmal ziemlich dröge sein. Die Geschichtswerkstatt Lichtenberg lädt mit einer Smartphone-App ein, den Bezirk neu zu entdecken.

N52°32.777; E013°30.555. Ich befinde mich Rhinstraße, Ecke Gärtnerstraße in Hohenschönhausen. Den GPS-Koordinaten des Smartphones zufolge bin ich richtig. Mein Ziel ist die Siedlung Dingelstädter Straße. Ich schaue auf mein Display: In den 1920er Jahren wurde hier die Siedlung »Die Kinderreiche Familie« gegründet. Viele der Bewohner waren damals Kommunisten und Sozialdemokraten, im Volksmund wurde die Gegend »Klein-Moskau« genannt. Heute ist in der ruhigen, beige-farbenen Wohnsiedlung nicht mehr viel davon zu erkennen. Im Sommer 1932 versuchten zwei SA-Sturmabteilungen hier Flugblätter zu verteilen. Es kam zu einer Straßenschlacht, die Anwohner konnten die Nazis vertreiben. Noch konnte sich der Antifaschismus behaupten.

All diese Informationen stammen von der »Geschichtswerkstatt Lichtenberg« und sind auf meinem Smartphone neben den Koordinaten zu finden. Es gilt noch vier weitere Orte im Bezirk zu erkunden. Überall sind Hinweise ...


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