Das Ende der Salzlinie?

Nach einer US-amerikanischen Studie kann Wasser auch in Steinsalzformationen in geringerer Tiefe fließen - Atommüll wäre dort dann nicht mehr zu deponieren. Von Reimar Paul

Eine neue Studie aus den USA könnte auch bei uns die Debatte über die Endlagerung radioaktiver Abfälle befeuern. Denn der Untersuchung zufolge können in bestimmte geologische Schichten aus Steinsalz entgegen der vorherrschenden Meinung Flüssigkeiten und Gase fließen. Atommüll, der möglicherweise in Salzstöcken eingelagert werden soll, darf aber keinesfalls mit Wasser in Verbindung kommen.

Die neuen Erkenntnisse, die eine Endlagerung in Salzformationen in Frage stellen könnten, hat ein Team um die Geophysiker Soheil Ghanbarzadeh und Marc Hesse von der University of Texas in Austin geliefert und im Wissenschaftsjournal »Science« beschrieben. Die Forscher hatten zunächst Bohrkerne untersucht, die von Erdölbohrungen des Konzerns Statoil im Golf von Mexiko stammten. Die Ölvorkommen lagen mehrere Kilometer tief unter Steinsalzformationen.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass das Salz in den Bohrkernen ab einer bestimmten Tiefe K...


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