Das Dorf der Obdachlosen

In Schwaben entstand an einer Stadtautobahn eine Siedlung für entwurzelte Menschen

  • Sebastian Stoll, Esslingen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im schwäbischen Esslingen gibt es ein Dorf, in dem leben nur Menschen von der Straße. Wo heute 26 Obdachlose untergebracht sind, gab es vor über 20 Jahren nur einen freien Platz nahe einer Autobahn.

Bei Thorsten Jäckel zu Hause sieht es ein bisschen aus wie in einem Ferienbungalow oder einem Vereinsheim. Das mag vor allem an den holzvertäfelten Wänden liegen sowie den Fahnen, die er dort aufgehängt hat. Der 49-Jährige hat es gemütlich und eher heiß als warm - so sehr hat er die Heizung an diesem Abend aufgedreht. »Seit ich hier im Dorf bin, ist mein Leben leichter«, sagt Jäckel.

Bis vor einem Jahr war Jäckel wohnungslos - 20 Jahre lang. Dann hat er endlich einen Platz gefunden: im sogenannten Berberdorf im schwäbischen Esslingen (Baden-Württemberg). Dort wohnen derzeit 26 Menschen. Das Dorf wird von der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart betrieben, einem Mitglied der Diakonie. Die Bewohner sind verteilt auf rund ein Dutzend Holzhütten. Sie alle kommen von der Straße und leben übergangsweise in dem Dorf - bis sie irgendwann so weit sind, in einer richtigen Wohnung zu leben.

Aufnahmeeinrichtungen für Wohnungslose gibt es...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.