Ehrenkreuz für Kriegsverbrecher

Auf einer Chiemseeinsel gibt es ein leeres Grab für Nazi-General Jodl - und Protest dagegen

Auf dem Friedhof der Fraueninsel im bayerischen Chiemsee steht ein Grabkreuz für den Nazi-General Alfred Jodl. Nun ist in dieser Sache offenbar Anzeige gegen den Bürgermeister gestellt worden.

München. Kein Ende im Streit um ein Grabkreuz für den Nazi-Kriegsverbrecher Alfred Jodl auf einem Friedhof mitten im Chiemsee: Der Aktionskünstler Wolfram Kastner hat erneut gefordert, die Erinnerung an den einstigen Chef des Wehrmachtführungsamtes zu beseitigen. »Das Ehrenkreuz für Jodl ist vielen Menschen und insbesondere Besuchern der Fraueninsel ein unerträgliches Ärgernis und eine Provokation, die schon viel zu lange existiert und umgehend beseitigt werden muss«, schrieb Kastner in einem am Dienstag veröffentlichten Brief an Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Zudem zeigte der Aktivist den Bürgermeister der Gemeinde Chiemsee wegen Volksverhetzung an. Kastner wirft Georg Huber vor, Proteste gegen das Grabkreuz herunterzuspielen und einen Hinweis auf die Naziverbrechen Jodls zu verweigern. Huber billige die öffentliche Ehrung einer Symbolfigur der Naziwillkürherrschaft, weil er Hinweise auf die kriminelle Vergangenheit Jodl...


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