Triumph der Sinne

Im Kino: »Carol« von Todd Haynes

  • Caroline M. Buck
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Dieser Film ist so schön, dass man ihn mit sich nach Hause trägt wie einen warmen Mantel. Schön an der Oberfläche, auf der rein ästhetischen Ebene. Schön aber auch in seinen tieferen Schichten, die das Sonnengeflecht zwei Stunden lang strahlen lassen wie kaum ein anderer Film in diesem Kinojahr.

»Carol« ist die Verfilmung eines frühen Romans von Thriller-Queen Patricia Highsmith, und der ist teilweise autobiografisch. Als er 1952 erschien (unter dem Originaltitel »The Price of Salt«) waren Thema und Inhalt derart brisant, dass Highsmith unter Pseudonym veröffentlichte und ihre Autorenschaft erst Jahrzehnte später offenlegte. Das Besondere an ihrem Buch? Es erzählt eine lesbische Liebesgeschichte, die am Ende tatsächlich über alle Widrigkeiten triumphiert. Und der Widrigkeiten sind da viele.

Carol, die Titelheldin, ist wohlhabend - und verheiratet. Zwar steht die Scheidung von ihrem gut verdienenden, aber konventionell denkend...


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