Der Europa-Profi

Berufsfußballer wollte Martin Schulz werden. Inzwischen ist er einer der Wortgewaltigsten in der ersten Liga europäischer Politik. An den (Macht-)Strukturen in der EU will er nichts ändern. Von Uwe Sattler

Der Sitz des Europäischen Rats in Brüssel, schräg gegenüber dem sternförmigen Bau der EU-Kommission, ist ein schmuckloses Gebäude mit Spiegelfassade, Marmorböden und riesigem Foyer. Wenn die Staatsspitzen ihre Gipfeltreffen abhalten, wird in der Halle das Pressezentrum eingerichtet. Und am Eingang steht - Martin Schulz.

Die Journalisten lieben den Präsidenten des Europaparlaments. Ein Mann der klaren Worte, so heißt es. Zu Wochenbeginn hat er - ganz ohne diplomatische Zurückhaltung - der neuen, erzkonservativen polnischen Regierung eine Politik mit »Staatsstreich-Charakter« attestiert. Solche Aussagen bringen Aufmerksamkeit, in der Öffentlichkeit, für die Interviewer, für den Befragten. Ob Griechenland-Krise oder Briten-Rabatt, ob Verteilungsquote für Flüchtlinge oder Klimaschutz - mit schöner Regelmäßigkeit geht Schulz hart mit der aktuellen Politik ins Gericht. Und bürstet damit nicht selten auch die Meinungen in seiner eigenen ...


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